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Häufig gestellte Fragen


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Frage: Radioaktive/n Lauge/Müll in die Nordsee??

Antwort: Unsere Konzept-Skizze (vom 6.6.2012; veröffentlicht auf der Pressekonferenz am gleichen Tag) berücksichtigt der Vollständigkeit halber auch die Frage des Abtransportes (nach dem Hochpumpen) von möglicherweise stark zunehmenden Laugenmengen, die in das Bergwerk ASSE II hineinlaufen (S. 4). Damit sind ausschließlich die Zutritts-Laugen (d.h. Salzwasser aus dem umgebenden Gestein) gemeint, die an Stellen im Bergwerk aufgefangen werden, wo sie noch keinen Kontakt mit dem Atommüll hatten.
Es geht nur um den einen Fall, dass man durch einen Notfall kurzfristig eine größere Menge (radioaktiv nicht kontaminierter!) Lauge abführen müßte.
Derzeit werden diese unkontaminierten Laugen-Zutritte aufgefangen, per LKW abtransportiert und zur Verfüllung anderer Salzbergwerke (in denen kein Atommüll liegt) verwendet - seit vielen Jahren sind das 12 m³ pro Tag.


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Frage: Sind nicht doch Fälle vorstellbar, in denen geflutet werden sollte?

Antwort: Nein. Die Annahme, mit einer Flutung der Asse würden sich irgendwelche Probleme lösen lassen, ist grundsätzlich falsch.

Eine Flutungsbereitschaft ist eine Art vergiftetes Placebo.

Sie ist ein Placebo, weil sie vorspiegelt, eine Situation beherrschen oder "heilen" zu können, die nicht beherrschbar, nicht "heilbar" ist.

Sie ist "vergiftet", weil die Herstellung dieser Notfallbereitschaft damit einhergeht, dass die Flutung dann jederzeit begonnen werden kann, ob im fälschlich erklärten Notfall oder im Fall der Errechnung eines angeblichen Langzeitsicherheitsnachweises.

Wir aber wollen kein vergiftetes Placebo, sondern fordern die immer wieder zugesagte Räumung von Asse II und eine reale Notfallbewältigung: Pumpen und Räumen - statt Fluten.

Wir lehnen es ab, einen hypothetischen Extremfall zu konstruieren und darauf begründet dann am Ende alles mögliche zu akzeptieren. Die Asse taugt nicht für Gedankenexperimente! Als Vorgehen fordern wir: Schauen, was in der Asse zu tun ist und beschleunigt getan werden kann, um sie zu räumen, und wir verlangen, dass das sofort organisiert wird. Wenn Asse II absaufen sollte oder auch wenn sie geflutet werden würde, würden die Radionuklide unweigerlich nach oben kommen.


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Frage: Ihr behauptet: "Ein Memorandum aus dem BfS prognostizierte, dass in den nächsten Monaten eine Sachlage eintreten würde, die es erfordern würde, von der Bergung Abstand zu nehmen. Am Ende heißt es: "Ich schlage vor, bereits jetzt alle fachlichen und kommunikativen Vorbereitungen für die Aufgabe des Projektes "Rückholung" zu treffen."" Wo kann ich das nachlesen?

Antwort: Quelle (pdf), S. 5, unten


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Frage: Gehört das Bundesamt für Strahlenschutz nicht zu den "Guten", die die Asse retten wollen? Wie könnt ihr da unterstellen, sie wollten die Asse fluten?

Antwort: Es geht uns nicht um "Gut" und "Böse", sondern um Pläne, die u.E. falsch sind (eine Flutung wird den Austritt von Radionukliden aus der Asse nicht verhindern) und deswegen korrigiert werden müssen. Wir behaupten auch nicht, dass jemand die Asse fluten will - es geht nicht um den Willen dazu, sondern um die Taten: die aktiven Vorbereitungen.

Die Flutungspläne und -vorbereitungen sind aber nicht nur falsch, sondern sie sind auch gefährlich, weil eine einmal hergestellte Flutungsbereitschaft einem zuküftigen Betreiber der Asse - wer das auch immer sein mag - das Instrument an die Hand gibt, die Asse zu fluten, und zwar mit dem Atommüll drin.

Wer Flutungsbereitschaft herstellt, ist nicht "böse", sondern tut in unseren Augen etwas falsches, und wir wollen das verhindern.


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Frage: Wo ist nachzulesen, dass Vorbereitungen getroffen werden, um Asse II mit dem Atommüll fluten zu können?

Antwort: Zur Planung des Notfalls gibt es eine Internet-Seite des Betreibers. Dort wird auf verschiedene Dokumente verlinkt, u.a.: "Notfallplanung zur Minimierung der Konsequenzen eines auslegungsüberschreitenden Lösungszutritts" [AÜL]. Darin wird im Abschnitt 3.2.4, S. 37ff, die "Gegenflutung zur Verringerung von Lösungs- und Umlösungsprozessen" beschrieben. In diesem Abschnitt heißt es: "Um dem entgegenzuwirken, ist die Einleitung von MgCl2-dominierten Lösungen vorgesehen (Gegenflutung)". Dafür gibt es nur eine Einschränkung: "..., ist die Gegenflutung oberhalb der 700-m-Sohle erst nach der Abdichtung der Schächte vorgesehen".

Zur Umsetzung gibt es die Abschnitte:

  • "3.2.4.1 Anlage zur Annahme von MgCl2-dominierter Lösung"
    mit der "Randbedingung": "Umschlagsleistung bis 2.000 m³/d"
  • "3.2.4.2 Lieferung von MgCl2-dominierter Lösung"
  • "3.2.4.3 Gleisausbau Grubenanschlussbahn"
Und nochmal ganz deutlich steht es auf Seite 45: "Um bei einem AÜL ein Eindringen von unter Umständen untersättigten Lösungen in die LAW-Kammern zu vermeiden, ist eine Füllung der Porenräume bis zur 700-m-Sohle bereits vor der wirksamen Abdichtung der Tagesschächte anzustreben."

Als umzusetzende Maßnahmen werden auf Seite 49/50 beschrieben: "Um die Notfallmaßnahmen effizient umsetzen zu können, sind folgende vorbereitende Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen auf die Biosphäre für den Fall eines AÜL umzusetzen (Maßnahmen zur Herstellung der Notfallbereitschaft):

  1. Anlage zur Förderung von Lösungen muss erweitert werden (AFL) und Anlagen zur Annahme, Zwischenspeicherung und Förderung von MgCl2-dominierten Lösungen müssen neu errichtet werden.
  2. Die Bereitstellung der MgCl2-dominierten Lösungen ist vertraglich und technisch vorzubereiten.
  3. Die Annahme der MgCl2-dominierten Lösungen per Bahn und per LKW muss im hinreichenden Umfang ermöglicht werden.
  4. Die Bohrungen für die Fluideinleitung sind vorzubereiten.
  5. Um eine negative Beeinflussung der setzungsstabilen Füllsäule durch Zutrittslösungen und unnötige zeitliche Verzögerungen zu vermeiden, ist ein schnellstmögliches Betonieren der Tagesschächte bis zur 800-m-Sohle erforderlich."


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Frage: Welche konkreten Arbeiten gehören zum Flutungskonzept?

Antwort: In der Notfallplanung wird auf den Seiten 15-17 z.B. das "Topfkonzept" beschrieben, das u.a. vorsieht, dass "die offenen Grubenbaue und die vertikalen Verbindungen unterhalb der LAW-Kammern verfüllt bzw. abgedichtet" (S.15) werden sollen. Das Topfkonzept ist mit der Flutung verbunden, es soll bei Einleitung von MgCl2-Lauge dafür sorgen, dass "eine Mobilisierung sowie der Transport von Schadstoffen aus den LAW-Kammern weitgehend unterbunden" (S.15) wird.

Eine Skizze dieses "Topfkonzeptes": Anlage 5, Seite 75. Arbeiten im Rahmen des "Topfkonzeptes" auf der 775m-Sohle (die Sohle unterhalb der Atommüll-Kammern): Anlage 11, S. 81.

Welche Arbeiten wann durchgeführt werden/wurden, das steht auf den Seiten der Asse GmbH, für 2010, für 2011 und für 2012.

Wenn man die Seiten von 2010, für 2011 und 2012 z.B. nach "775" durchsucht, findet man immer wieder Verfüllarbeiten in der 775 m-Sohle, die der Herstellung eines "Topfbodens" dienen.

Es werden immer wieder, bis in die aktuell neueste aufgeführte Woche (KW 22/2012) Maßnahmen durchgeführt, die im Rahmen der Notfallplanung und mit der Vorbereitung der Flutung im Zusammenhang stehen.


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Frage: Was ist so schlimm an der "Topfbildung"?

Antwort: Erstens ist es eine Illusion zu meinen, man würde einen "Topf" hinbekommen. Man kann zwar bekannte Hohlräume verfüllen, aber man kann werder derzeit noch unbekannte Wegsamkeiten im Salz verfüllen, noch kann man das Salz, das sich unter Laugeneinfluss auflösen oder entfestigen kann, überalle durch Beton ersetzen, sodass ein gedachter "Topf" überhaupt dreidimensional entstehen würde. Und selbt wenn: Beton ist brüchig und wird selber mit der Zeit Risse bekommen.

Zweiten ist der "Topf" oben offen! Dem Problem der Gasbildung bei Korrosion der (Atommüll- und Fass-)Metalle in MgCl2-Lauge kann damit nicht begegnet werden. Ein gefährlicher Weg für die Radionukilde ist der Weg nach oben. Die Auspressung, die bei vereintem Wirken von Bergdruck und Gasdruck zu befürchten ist, ist das große Problem. Dr. Krupp hat das in seiner Modellrechnung "Strömungs- und Transportmodell" gezeigt. Die Topfbildung hilft dagegen wenig.

Drittens: wenn man im Rahmen der Topfbildung Stellen verfüllt, wo jetzt Lauge gefasst und entfernt werden kann, die aus den Atommüll-Kammern austritt, dann führt das dazu, dass man diese Lauge künftig nicht mehr fassen kann (oder zumindest nicht an diesem Ort), möglicherweise kann sie sogar auch nicht mehr aus den Kammern austreten. Kann aber die Lauge aus den Kammern nicht mehr ablaufen, dann steigt sie in den Pseudo-Töpfen alias Atommüll-Kammern an. Keine schöne Vorstellung!

Zum Topfkonzept hat auch Dr. Krupp ein Memorandum verfasst, in dem er zu dem Ergebnis kommt: "Der Verfasser rät daher dringend dazu, von der Fortsetzung dieser Pläne zum Bau von Strömungsbarrieren und zur Umsetzung des Topfkonzeptes Abstand zu nehmen."


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Frage: Wie kann denn nun einem Lösungsmittelzutritt begegnet werden, der alle Pumpkapazitäten überschreitet

Antwort: Erstens sind die Pumpkapazitäten in der Asse gegenwärtig lächerlich gering! Die "großzügige" Erweiterung auf 500 m³ pro Tag, die 2009 angekündigt wurde, ist ein Bruchteil dessen, was anderswo aus Bergwerken abgepumpt wird. Gängige Pumpen schaffen ein Mehrfaches dieser Menge pro Stunde. Und der Pressesprecher des Werner Nording, gibt jetzt auch noch die Pumpkapazität in Litern an", wohl damit es mehr wirkt. Ein durchschaubares Manöver. Hier sind erhebliche Steigerungen möglich und nötig.

Zweitens: selbst diese Kapazität wollen sie unter Umständen nicht ausschöpfen, sondern wenn die Entwicklung darauf hindeutet, das diese Anlagenauslegung überschritten werden könnte (S. 53 der Notfallplanung von 2010: "auslegungsüberschreitenden Entwicklung des Lösungszutritts"), könnten sie "Notfallmaßnahmen" einleiten, zu denen eine Flutung mit MgCl2-Lauge gehört.

Drittens: derzeit deutet nichts darauf hin dass es zu der o.g. Entwicklung ("Lösungsmitteluzutritt ..., der alle Pumpkapazitäten überschreitet") kommt. Und dennoch soll Flutungsbereitschaft hergestellt werden?!

Die hypothetische Frage nach dem theoretisch denkbaren Mega-Lösungszutritt, dem Super-GAU in der Asse blockiert die Räumung der Asse. Natürlich ist es eine Frage, die viele beschäftigt: was kann man machen, wenn die Asse abzusaufen droht. Aber die Lage bezüglich des Lösungszutritts ist immerhin die letzten 25 Jahre stabil geblieben! Deswegen sollte es nicht die vordringliche Frage sein, und es darf schon gar keine Frage sein, die die Räumung der Asse behindert oder gar verhindert.


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Frage: Warum ist die Frage nach dem Notfallkonzept überhaupt wichtig?

Antwort: Das BfS hat Anfang 2010 gesagt: Rückholung des Atommülls, weil keine Langzeitsicherheit bei Verbleib in der Asse gegeben ist. Das BMU, auf ein Gutachten der Entsorgungskommission (ESK) fußend, hat damals durchgesetzt, dass vor die Rückholung die "Faktenerhebung" vorgenommen werden muss. Erst Faktenerhebung in drei Schritten (Anbohren von Kammern, Öffnen von Kammern, probeweise Bergung von Atommüll), dann erst Räumung. Und vor Schritt 2 der Faktenerhebung, so wurde vorgeschrieben, muss die Notfallbereitschaft hergestellt sein. Das einzige Notfallkonzept des BfS aber sieht die Flutungs der Asse vor. Also: Erst Flutungsbereitschaft, dann Schritt 2 der Faktenerhebung. So ist es auch im Netzplan verknüpft

Damit haben die Kräfte, die gegen die Räumung der Asse arbeiten, über einen kleinen Umweg erreicht, dass der neue Betreiber genau das machen muss, was der alte (das Helmholtzzentrum München) nicht mehr durfte, nämlich die Flutung der Asse vorbereiten.


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Frage: Wenn ihr die Faktenerhebung kritisiert - was wäre denn ein anderer Weg um die Räumung der Asse anzugehen?

Antwort: Eine Idee wäre, die mit Atommüll gefüllten Kammern der Asse je für sich als eine Anlage zu betrachten, also Asse II planerisch in einzelne Anlagen aufteilen und für jede einzelne Kammer die Genehmigung zur Räumung zu beantragen. Dabei könnte man mit der am einfachsten zu räumenden Kammer anfangen und so Erfahrungen sammeln, mit denen dann nach und nach die schwierigern angegangen werden.

Nach gegenwärtiger Rechtslage muss vor der Räumung ein einheitliches Konzept entwickelt werden, nach dem alle Kammern, auch die am kompliziertesten zu räumenden, geräumt werden können. In Verbindung mit dem Fakt, dass man hier technisch Neuland betritt, ist es so, als solle jemand das Backen einer Schwarzwälder Kirsch-Torte beschreiben, bevor er auch nur mal einen Rührkuchen selber gebacken hat. Ein Unding.


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Frage: Wie kommt ihr zu der Aussage: "Derzeit wird nur die Flutung der Asse vorbereitet, nicht die Rückholung". Wird denn nicht auch die Rückholung vorbereitet?

Antwort: Verschiedene Punkte gehören zur Organisierung und Vorbereitung der Rückholung:

1) Bergetechnik / Personal / Regelwerk
Der Asse II-Koordinationskreises hat etwa am 3.1.2012 in seiner Pressekonferenz festgestellt "Zur Rückholung gehören die Beschaffung von Bergetechnik, der Aufbau von geeignetem Personal und die Erstellung eines Regelwerks passender Vorschriften" und wir haben gefordert: "Jetzt Bergetechnik beschaffen, Personal aufbauen und Regelwerk schaffen!" Doch auch zweieinhalb Jahre nach Veröffentlichung des Ergebnisses des Optionenvergleiches hat der Betreiber weder Bergetechnik beschafft (unseres Wissens hat er lediglich beim KIT eine Marktstudie dazu beauftragt), noch hat er Personal aufgebaut (im Gegenteil: etliche Beschäftigten der Asse GmbH haben nur befristete Verträge), noch hat er unseres Wissens schon ein Regelwerk für die Rückholung des atomaren und chemotoxischen Mülls aus der Asse geschaffen.

2) Schacht V
Für einen notwendigen neuen Schacht (um des Personentransport und den Materialtransport bei der Rückholung des Atommülls zu trennen) ist zwar zwei Jahre nach Veröffentlichung des Ergebnisses des Optionenvergleiches endlich ein Schachtansatzpunkt gefunden worden und Antrag auf Vorbohrung gestellt worden. Doch hätte dies schon viel früher geschehen müssen, da der zusätzliche Schacht ein wesentliches Element der Gefähdungsreduzierung für die Rückholung des Atommülls darstellt und fast unverzichtbar für die Räumung der Asse erscheint.

3) Projektsteuerplan
Wir haben im Mai 2012 gegenüber dem BMU massiv auf die Vorlage eines Maßnahmen-, Zeit- und Ressourcenplanes gedrängt, zuletzt hatten wir es am 24.5. benannt: "Projektsteuerplan für Rückholung des Atommülls aus Asse II überfällig". Daraufhin hat der Betreiber kurz nach Pfingsten seinen "Rahmenterminplan" durchsickern lassen. Doch es waren wieder keine konkret benötigten Ressourcen für den Plan benannt, und er war nicht darauf ausgerichtet, eine schnelle Räumung der Asse darzustellen, sondern zeigte nur einen möglichen Zeitablauf, wenn in der gegenwärtigen Art und Weise weiter gearbeitet würde.

Diese wie andere Vorgänge zeigen, dass der Betreiber der Schachtanlage Asse II die Räumung der Anlage nicht von sich aus mit der nötigen Energie und dem nötigen Einsatz vorantreibt, sondern die notwendigen Schritte teil unterlässt, teils verschleppt, teils sich blockieren lässt oder blockiert wird.











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